Carter/Diaz: Das Pop-up Handbuch

Nicht nur für Papieringenieure

Das Pop-up Handbuch erklärt, wie Bewegung in die Bücher kommt und das alles aus Papier

Ganz gleich ob man sie als PopUp- oder Ziehbilderbücher bezeichnet: Die Bücher mit beweglichen Elementen sind Hingucker und faszinieren durch ihre schönen Ideen, mit denen sie Bewegung in die Bücher bringen und wahre Wunderwerke aus Papier darstellen.
Doch was sich bei dem deutschen Lithographen und Vater der Ziehbilderbücher Lothar Meggendorffer im 19. Jahrhundert wie durch Geisterhand in Bewegung setzte, kann man jetzt genauer erforschen und entdecken, als es bislang möglich gewesen ist. Die PopUp-Künstler David A. Carter und James Diaz wollen es allen Interessierten nämlich genau zeigen, was sich da bewegt. Auf 16 Seiten haben die Autoren ein Buch voller unterschiedlicher Beispiele für PopUp-Elemente zusammengestellt. Anhand von mehr als 50 dieser Beispiele erläutern sie die wichtigsten Arten für Bewegungs- möglichkeiten zwischen den Buchdeckeln, und diese jeweils mit Beispiel-Pop-up, Kurzbeschreibung und der Möglichkeit, nachzusehen, wie die eine oder andere Papiertechnik im Hintergrund funktioniert und was getan werden muß, um so manche Bewegung wie von Geisterhand auslösen zu lassen. Vom aufklappenden Zylinder über Pyramiden bis zu Würfeln und Schnäbeln ist alles ausführlich beschrieben und versteh- und nachvollziehbar dargestellt. Auch verschiedene Arten von Drehscheiben, Ziehmechaniken und Zuglaschen werden vorgestellt und als funtionsfähige Einzelpopups so vorgeführt, daß man in die Lage versetzt wird, sie direkt nachzubauen. Eine allgemeine Beschreibung darüber, wie eigentlich ein Popup-Buch gemacht wird, macht dieses Kompendium zu einem schätzenswerten Handbuch für jeden Liebhaber der PopUp-Kunst, der ambitioniert ist, zu verstehen wie es sich bewegt oder wie man auch selber welche basteln kann.
Ein Glossar gleich zu Beginn dieses PopUp-Buches über die PopUp-Kunst erklärt die wichtigsten Begriffe, die man kennen sollte, wenn man die Buchbeispiele erkunden und nachbauen will. Die Begriffe weisen das Paper-Engineering aus als wahre Ingenieurskunst, die immer wieder Unerwartetes und Überraschendes aus dem Werkstoff Papier hervorzaubert.

Patrik H. Feltes